Eine der unbekanntesten Kompositionen aus der Feder des allseits bekannten Spätromantikers Richard Strauss trägt den Titel „Hymne zur Eröffnung der Münchner Kunstausstellung 1897“. Das Original weist eine Besetzung von vierstimmigen Frauenchor, Bläserchor und großes Sinfonieorchester auf. Der Text, der mit den Worten „Licht, du ewiglich Eines“ beginnt, ist von Friedrich Schiller. Uraufgeführt wurde dieses Werk am 1. Juni 1897 im Glaspalast München unter der Leitung des Komponisten. Die Originalpartitur (TrV 183, AV 91) ist leider nie in Druck erschienen und befindet sich bis heute im Privatbesitz. Eine Bearbeitung für großes sinfonisches Blasorchester und Bühnenmusik von Guido Rennert erschien allerdings im Jahre 2019 beim AuRen-Musikverlag in Hürth. Das hier vorliegende Arrangement für Blasorchester von Gottfried Veit ist ein erster Versuch, nicht nur den vierstimmigen Frauenchor, sondern auch den getrennt aufgestellten Bläserchor in das Instrumentarium eines modernen Blasorchesters einzuarbeiten. Es war auf alle Fälle eine echte Herausforderung, sowohl die sechs Trompetenstimmen des Sinfonieorchesters als auch den fünfstimmigen Trompetensatz der Bühnenmusik so ins vierstimmige Trompetenregister des Blasorchesters einzubauen, dass die kompositorische Substanz im Wesentlichen nicht beeinträchtigt wurde. Da in der Originalpartitur vier Posaunenstimmen aufscheinen, wurde auch im Blasorchester an der Vierstimmigkeit des Posaunenregisters festgehalten. Dass die Streicherstimmen der 1. und 2. Violinen sowie der Bratschen auf die hohen Holzblasinstrumente übertragen wurden, ist eine Selbstverständlichkeit. Auf diese und ähnliche Weise entstand ein in jeder Hinsicht festliches Werk für Blasorchester, das von jeder ambitionierten Oberstufen-Musikkapelle mit Erfolg dargeboten werden kann. Die Spieldauer dieser wirkungsvollen Komposition beträgt rund vier Minuten.