Weihnachten ist eine Zeit der Musik: Zu keiner anderen Jahreszeit wird so viel gesungen und gespielt, wie eben zu Weihnachten. In der gesamten christlichen Welt wird der Freude über die Geburt des Erlösers durch Vokal- und Instrumentalmusik Ausdruck verliehen.
Eine ungebrochene Tradition hat das weihnachtliche Musizieren vor allem in den Alpenländern. Dort begegnet man noch heute einer übergroßen Anzahl von Hirten- und Krippenliedern. All diese Volkslieder sind von einem schlichten Text - nicht selten im Dialekt - und einer ebenso schlichten melodischen Gestalt gekennzeichnet. Auch harmonisch kommen diese Volksweisen lediglich mit den Hauptdreiklängen von Tonika, Dominante und Subdominante aus.
Die beiden hier vorliegenden alpenländischen Weihnachtslieder stammen aus dem Südtiroler Pustertal und wurden vom Südtiroler Ehrenlandeskapellmeister Gottfried Veit für Blasorchester eingerichtet. Inhaltlich nimmt sowohl das Lied „Ihr Hirten im Freien“ als auch jenes mit dem Titel „Es blühen die Maien“ auf das unfassbare Geschehen von Weihnachten in staunender Form Bezug.
Die Instrumentation dieser alpenländischen Weisen stellt natürlich die weitmensurierten „Dialekt-Instrumente“ wie Flügelhorn, Tenorhorn und Bariton besonders in den Vordergrund. Aber auch die pastorale Klangfarbe der Klarinetten ist unverzichtbarer Bestandteil dieser Orchestrierung. Hingegen können sogenannte Mangelinstrumente wie Oboen, Fagotte oder Saxophone auch gänzlich fehlen.
Der Vortrag dieser alpenländischen Weihnachtslieder sollte zwar schlicht, aber dadurch nicht weniger ausdrucksstark sein.