Pfingsten wird fünfzig Tage nach Ostern gefeiert. An diesem Tag feiern die Christen den Heiligen Geist, der auf die Aposteln Jesu herabstieg und ihnen den Mut verlieh, die Lehre Christi in alle Welt hinauszutragen. Bildlich wird der Heilige Geist in Form von Feuerzungen oder als weiße Taube dargestellt. Als „Pfingstwunder“ bezeichnet man jene Begebenheit, bei der die versammelten Menschen die Apostel jeweils in ihrer eigenen Sprache reden hörten. Das PFINGST-Präludium für zwei Kirchenorgeln und Pauken von Gottfried Veit besteht aus zwei Teilen: zum einen aus der meditativen „Vision“ und zum anderen aus dem breit angelegten „Hymnus“. Die Vision beginnt mit einer leeren Quinte als sogenannten Klangteppich, auf welchem das Kopfthema des weitverbreiteten Pfingstliedes „Komm Schöpfer Geist, kehr bei uns ein“ (Köln 1741, GL Nr. 351) in verschiedenen harmonischen Gestalten mehrere Male von beiden Orgeln angestimmt wird. Während dieser Abschnitt „Frei im Vortrag“ dargeboten werden soll, erklingt der „Hymnus“ ab Takt 24 im festlich schreitenden Viervierteltakt. Dieser Abschnitt ist dreiteilig (A-B-A) angelegt und gipfelt in einer triumphalen „Coda“, in welcher der einleitende Themenkopf noch zweimal im „Unisono“ beider Orgeln dargeboten wird. Besonders hier unterstreichen die beiden Pauken - mit Tonika und Dominante - die unerschütterliche Bodenhaftigkeit des Heiligen Geistes. Dieses rund dreiminütige Werk wurde am Pfingstsonntag 2025 in der Stiftspfarrkirche von Gries/Bozen uraufgeführt.